«The Substance»

«Hast du jemals von einer besseren Version von dir geträumt? Jünger, schöner, perfekter?» Die männliche Stimme tönt leise, geheimnisvoll, furchterregend. Elisabeth Sparkle starrt auf ihren feuerroten Telefonhörer in der Hand. Die männliche Stimme redet weiter. «Eine einzige Injektion entschlüsselt deine DNA und startet eine neue Zellteilung, die eine andere Version von dir hervorbringt. Das ist die Substanz. Du bist die Matrix. Alles kommt allein von dir. Du bist alles. Du musst nur teilen. Eine Woche für dich. Eine Woche für dein neues Ich. Nur etwas darfst du nicht vergessen: Ihr seid eins.» Elisabeth Sparkle bestellt. Sie bekommt die Nummer 503. Sie schlüpft in ihren knallgelben Mantel. Sie holt ihr erstes Paket. Filmschnitt. Der Horrorfilm «The Substance» zeigt den Schönheitskult in seiner ganzen Hässlichkeit. Unverblümt. Schonungslos. Radikal. Schmierig. Eine Satire schlechthin. Ein Spiegel. Elisabeth Sparkle, ein gefeierter Star mit eigener Fitness-Show, erfährt an ihrem 50. Geburtstag, dass sie gefeuert ist. Mit 50 hört es halt auf, heisst es. Elisabeth lässt sich das nicht gefallen und erweckt mit der Substanz ihre jüngere Version Sue zum Leben. Was dann alles passiert, kann hier gar nicht beschrieben und soll auch nicht verraten werden. Nur so viel: Gewisse Szenen sind schwer zu ertragen. Trotzdem. Ein empfehlenswerter Film mit einer hervorragenden Demi Moore in der Hauptrolle. Bereits ausgezeichnet mit dem Golden Globe, ist sie nun auch für den Oscar nominiert. Und? Liebe Leserin, lieber Leser, haben Sie schon von einer besseren Version von Ihnen geträumt? Glauben Sie mir, nach «The Substance» tun Sie es nicht mehr.
Freigegeben ab 16 Jahren. Zu mieten oder kaufen auf Blue Video.