Rufus Wainwright: «Folkocracy»
Der in Bälde 50-jährige Rufus Wainwright hat die Musik im Blut – kein Wunder bei diesen Eltern. Sowohl seine Mutter Kate McGarrigle wie auch sein Vater Loudon Wainwright III haben nicht unerhebliche Spuren in der Folk- und Americanamusik hinterlassen. Auch Schwester Martha Wainwright ist kein unbeschriebenes Blatt.
Aber zurück zum musikalisch äusserst vielseitigen Rufus. Der Songschreiber, der schon diverse Alben veröffentlicht und Songs für Filme beigesteuert hat (beispielsweise «Brokeback Mountain», «Zoolander», «Bridget Jones», «I am Sam») ist auch ein Opern- und Balletmusikkomponist (Prima donna). Sowieso hat er schon mit Hinz und Kunz zusammengearbeitet. Hinz und Kunz sind beispielsweise Elton John, Rosanne Cash oder Sting – um nur einige zu nennen. Auch für sein neues Album «Folkocracy», das ein Geburtstagsgeschenk an sich selber sei, hat er eine ganze Reihe an Mitmusikanten und -musikantinnen eingeladen, um 15 alte Folk-Traditionals, eigene Songs und Coverversionen einzuspielen.
Mit Madison Cunningham singt er «Alone», ein Lied des schottischen Folksängers Ewan MacColl. «Heading for home» von Petty Seeger präsentiert er mit John Legend und bei «Twelfe-thirty» von John E. A. Phillips sind unter anderen Susanna Hoffs von den Bangles und Sheryl Crow mit von der Partie. Traditionals wie die wunderbaren «Hush little baby», «Down in the willow garden», «Arthur McBride» oder «Shenandoah» wechseln sich ab mit Covers – zum Beispiel «Harvest» von Neil Young oder «High on a rocky ledge» von Moondog. Sogar «Nacht und Träume» von Franz Schubert fand Aufnahme in dieser einmaligen Zusammenstellung. Weitere Gäste sind David Byrne, Nicole Scherzinger («Kaulana nã pua») oder Chaka Khan auf «Cotton Eyed Joe». Ebenfalls mit von der Partie sind Schwester Martha und die Ausnahmemusiker Mitchell Froom als Produzent und Van Dyke Parks.
«Folkocracy» vereint keine Lieder, um durch laue Sommernächte zu tanzen. Aber solche, um bei Neumond entspannt im Gras zu liegen und die Sterne am Himmel zu zählen.