Crystal Fighters: «Light+»
Die Tage werden länger – und auch wieder heller. Der Frühlingsbeginn ist nicht mehr allzu fern und die Sommerzeit auch nicht. Alle lechzen nach Sonnenlicht und dessen positive Wirkung auf Körper, Geist und Seele. Da kommt das neue Album der englisch-spanischen Band Crystal Fighters, das nicht nur «Light», sondern «Light+» heisst, genau richtig. Was die vielseitige und hippige Electro-Pop-Band abliefert, gehört denn auch in die Abteilung «Freude, schöne Discokugeln». Die fröhlichen Gutwetter-Songs gehen zwischendurch kräftig in die Beine, wollen aber auch ein positiv-heiteres Weltenbild vermitteln.
Die einfache Botschaft der Weltverbesserer im ersten Shalala-Song heisst: «We got hope». Das flinke, mit einer Prise Afrobeat versetzte «Carolina» ruft auf, Träume wahr werden zu lassen und auch «Manifest» – mit viel «Eh yeah yeah, eh yeah yeah» – blubbert munter aus den Boxen. Das orientalisch eingefärbte Intro von «Multiverse» mutiert nach rund 50 Sekunden zu einem Mordsding von einem Bumm-Bumm-Tanzkracher – mit garantiertem Drang zum «Headbangen». In Erinnerung an ihre alte Heimat eröffnen spanische Gitarrenklänge das Liebeslied «Love x 3», eine klare Hippie-Botschaft auch hier … «gimme that love, love, love, ’cause it makes the world go ’round, yeah» und so weiter («Don’t Worry Be Happy» von Bobby McFerrin lässt grüssen).
Flott und mit einem hymnischen Pop-Refrain versehen präsentiert sich der Mitsinger «End of Suffering» und im hibbeligen «Tranquilo» geben die Crystal Fighters ihren Fans viel Süsses auf die Ohren. Auch «Hold me» dümpelt sympathisch tänzelnd durch die Hörgänge – ähnlich wie das auf Electrobasis gesäuselte «Search».
Mit Lied Nummer 10, «Let me go» beendet die aufgestellte Hippie-Truppe ihre aktuelle Liedsammlung – ganz frühlingshaft mit dem besungenen Gefühl, vom Dach in Richtung Himmel zu schweben. Alles in allem ein abwechslungsreiches Album mit musikalischen Versatzstücken aus farbigem Techno-Pop und tanzbarem Folk. Also: Fenster auf, der Frühling möge kommen.