Die wohl berühmteste Bündnerin
Der Roman «Heidis Lehr- und Wanderjahre erschient 1880 und wurde weltweit in über 55 Sprachen übersetzt. Alleine in Japan sind bis heute über 300 Übersetzungen bekannt. Weltweit wurden über 50 Millionen Buchexemplare gedruckt. Das Werk gilt als eines der meistgelesenen Bücher der Welt.
Die Geschichte gibt es hier als Hörspiel.
In Film und Fernsehen
Es gab 12 Spielfilme (zuletzt 2015) und 8 Zeichentrickfilme, darunter mehrere im Anime-Stil in Japan. Dazu kommen 8 Comics und mehrere Musicals. Heidi hat es übrigens den Türken und Japanerinnen besonders angetan. Auf Türkisch wird Heidi auch Haydi (auf Deutsch «Los!», «Auf!») genannt.
In Japan schlug der Heidi-Hype mit der 1974 produzierten Zeichentrickserie «Heidi, das Mädchen aus den Alpen» ein. Dort steht Heidi bis heute für Einfachheit, Natürlichkeit und Niedlichkeit.
Die Internationalisierung von Heidi indes begann schon viel früher. Bis zu ihrem Tod 1901 erlebte Johanna Spyri drei verschiedene amerikanische «Heidi»-Übersetzungen.
Autobiografisch oder nicht?
So genau lässt sich das nicht beantworten. Auch, weil Johanna Spyri vor ihrem Tod alle Tagebücher und Briefe verbrannt hat. Aber die Schriftstellerin nahm oft am Schicksal junger Frauen und Kinder Anteil.
Man könnte sagen, Heidi ist die berühmteste Bündnerin – vielleicht sogar die berühmteste Schweizerin überhaupt – erschaffen von einer Zürcher Schriftstellerin. In ihren Jugendjahren weilte Johanna Spyri häufig bei ihrer Freundin Anna Elisa von Salis-Hössli in Jenins, von wo sie immer wieder Ausflüge unternahm. Etwa zur gleichen Zeit erzählten sich alte Einheimische, dass ein Mädchen im Dörfli ob Maienfeld wohnte, das mit ihrer lebensfrohen und fröhlichen Art zu Heidi inspirierte.
Im Heididorf
Ob Maienfeld, im Heididorf, können Interessierte die Schauplätze der Geschichte erkunden. Aber auch in Japan gibt es in der Präfektur Yamanashi ein Heididorf.
Varia
1984 brachte die Schweizerische Post in der Serie «Figuren aus Kinderbüchern» eine Pro-Juventute-Sonderbriefmarke «Heidi» im Wert von 55 Rappen mit einer Auflage von 6’856’000 Stück heraus.
Im Mai 2023 wurden die beiden Zürcher Heidi- und Johanna Spyri-Archive in das UNESCO Weltregister «Memory of the World» aufgenommen.