Kein Fall für die Tonne
330 Kilogramm pro Person und Jahr. Eine stattliche Zahl. Eine, die deutlich verringert werden könnte. Denn es handelt sich dabei um 330 Kilogramm einwandfreie Lebensmittel, die in der Schweiz pro Kopf und Jahr im Abfall landen. Diese Menge des sogenannte Food Waste fällt über die gesamte Lebensmittelkette an; 20 Prozent in der Landwirtschaft, 35 Prozent in der Industrie, 10 Prozent im Detail- und Grosshandel, sowie 35 Prozent in Gastronomie und privaten Haushalten. Wir als Endkosumentinnen und -Konsumenten sind also für über einen Drittel der Lebensmittelabfälle verantwortlich.
Es gibt definitiv Handlungsbedarf, aber auch viele Möglichkeiten, Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel die schmackhafte Resteverwertung. Aus allen übrig gebliebenen Lebensmitteln und Gerichten lässt sich nochmals etwas zaubern – aus altem Brot zum Beispiel Knödel, Brotsalat oder die allseits bekannten Fotzelschnitten. Nicht mehr ganz so frisches Gemüse kann zu Saucen, Suppen, einer Bouillon verarbeitet oder kleingeschnitten und gekocht unter Spätzli und Reis gemischt werden. Aus gekochtem Reis wird Fried Rice, dieses Gericht funktioniert übrigens nur mit Reis, der mindestens einen Tag zuvor gekocht wurde. Aus mehligen Äpfeln wird Apfelmus oder ein Apfelcrumble, aus alten (möglicherweise schon keimenden) Kartoffeln werden Maluns oder Gnocchi. Kein Grund also, noch geniessbare Lebensmittel einfach in den Abfall zu schmeissen. Mit ein bisschen Fantasie und Inspiration, die Sie hier und online auf buendnerwoche.ch finden, gelingt die Resteverwertung und die Reduktion von Lebensmittelabfällen ganz bestimmt.
Sauerteigcookies
All jene, die mit Sauerteig backen, kennen es: Jede Woche gedeiht ein Sauerteig-Starter, der verarbeitet werden will. Nicht immer hat man die Zeit und die Muse, Brot zu backen. Sauerteigcookies sind eine schnelle Alternative, um den Sauerteig-Starter zu verarbeiten, ohne ihn in den Müll werfen zu müssen.
Teig (ergibt 16 Stück)
70g Dinkelmehl
30g Haferflocken
90g Rohzucker
1 TL Vanillepaste
1/2 TL Natron
1/2 TL Backpulver
1 Pr. Salz
50 g Mandelmus
50 g Öl
80 g Cranberrys
50 g Sauerteig
Mehl, Haferflocken, Zucker, Vanillepaste, Natron, Backpulver und Salz in einer Schüssel mischen. Mandelmus und Öl dazugeben, mischen. Zuletzt die Cranberrys und den Sauerteig dazugeben, alles vermischen. Den Teig für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Aus dem Teig 16 Kugeln formen, diese auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und etwas flach drücken.
Backen: Bei 200 Grad Ober-/Unterhitze für circa 10 Minuten. Kurz auf dem Blech, danach auf einem Gitter auskühlen lassen.
Rüablikrautpesto
Rüabli wachsen bekanntlich mit langem, grünem Kraut. Oft wird dieses einfach abgeschnitten und weggeworfen. Aus dem feinen Kraut lässt sich aber wunderbar ein Pesto herstellen.
Pesto (ergibt 200 ml):
50 g Rüablikraut
15 g Schnittlauch
35 g Pinienkerne
6 EL Olivenöl
30 g Parmesan, gerieben
1 TL Zitronensaft
Salz
Das Rüablikraut und den Schnittlauch waschen, grob hacken und in einen Mixbecher geben. Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Öl rösten, ebenfalls in den Mixbecher geben. Olivenöl, Parmesan und Zitronensaft dazugeben, alles zusammen zu einer homogenen, cremigen Masse mixen (gegebenenfalls in Portionen). Mit Salz abschmecken.
Das Pesto in ein Glas leeren, mit Olivenöl auffüllen und verschliessen. Im Kühlschrank aufbewahren.
Beerencrumble
Ein leckerer Früchtecrumble ist immer eine tolle Art, um nicht mehr ganz so frische Früchte zu verarbeiten. Die Beeren im Rezept können übrigens eins zu eins durch Äpfel, Birnen, Aprikosen, Zwetschgen oder auch Nektarinen ersetzt werden.
Crumble (für 4 Portionen):
320 g Beeren
2 TL Vanillepaste
80 g Haferflocken
40 g Mandelmus
20 g Öl
20 g Ahornsirup
Die Beeren mit der Vanillepaste marinieren und auf vier ofenfeste Förmchen (oder eine kleine Auflaufform) verteilen.
Die Haferflocken mit Mandelmus, Öl und Ahornsirup mischen und für 15 Minuten in den Kühlschrank stellen. Die Masse danach auf den Beeren verteilen.
Backen: Bei 200 Grad Ober-/Unterhitze für circa 20 Minuten. Etwas auskühlen lassen, noch lauwarm servieren. Dazu passt Vanilleglace.